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Boilierezepte – Boilies selber machen

Boilies selbst gemacht

Boilierezepte – Boilies selber machen

Was sind Boilies?

Boilies sind kleine, zähe bis harte Futterkugeln zum Karpfenangeln. Das Wort wurde vom englischen Wort (to) boil (=kochen) abgeleitet und ist ein Kunstwort. Boilies werden aus pflanzlichen und tierischen Mehlen, sowie Aromastoffen hergestellt. Sie lösen sich aufgrund der Zusammensetzung und dem Kochvorgang bei der Herstellung im Wasser kaum auf und können nur von Karpfen oder ähnlichen Fischen aufgenommen werden.

Welche Arten von Boilies gibt es?

Es gibt sehr viele verschiedene Boilies. Grundsätzlich können sie aber in zwei Gruppen eingeteilt werden. Zum einen in sinkende und in zum anderen in schwimmende Boilies. Sinkende Boilie liegen direkt auf dem Grund auf und können so beim Gründeln von den Fischen aufgenommen werden. Schwimmende Boilies sind hingegen sehr interessant, da sie am Haken direkt über dem Grund angeboten werden können und so zusätzliche Aufmerksamkeit erzeugen. Zum zusätzlichen Anfüttern sind lediglich sinkende Boilies sinnvoll.

Wie werden Boilies montiert?

Diese Köder können nicht auf den Haken aufgespießt werden, da sie meist zu hart sind. Deshalb wird beim Angeln mit Boilies eine so genannte Haar-Montage verwendet. Eine zusätzliche Schnur wird dabei am Haken befestigt. In den Boilie wird dann ein Loch gebohrt durch dass die Schnur gefädelt wird. Damit der Köder nicht wieder abrutscht, gibt es spezielle Stopper.

Boilies selber rollen: Boilieroller und Boiliespritze helfen

Boilies können auch wunderbar selbst hergestellt werden. Dazu werden natürlich verschiedene Zutaten benötigt. Einige Beispielrezepte findest du weiter unten. Zusätzlich wird noch ein Kochtopf und eventuell ein Boilieroller / Boiliebrett mit einer Baitgun benötigt. Da es sich lohnt sehr viele gleichzeitig herzustellen, ist es sehr mühsam den Teig einzeln zu kleinen Kugeln zu formen. Deshalb gibt es extra Boilieroller.

Nach dem Mixen der Zutaten sollte der Teig ca. 20 Minuten ziehen. Danach wird der Teig mit einer Baitgun auf das Boliebrett gebracht und die Boilies gerollt. Danach kommen sie in den Topf und werden je nach Dicke bis zu fünf Minuten gekocht. Dazu werden sie in das kochende Wasser gegeben. Sie sind fertig, wenn sie oben schwimmen. Die Boilies müssen danach trocknen. Kleinere 2-3 Tage, größere 3-4 oder auch 5 Tage.

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Boiliespritze

Es ist optimal, wenn man gleichmäßig große Boilie herstellt. Dafür ist es nötig, dass auch die langen Teig-Würste, die dann auf den Boilieroller gelegt werden, gleichmäßig dick sind. Als Hilfsmittel dient dafür eine Boiliespritze.

Die Spritzen haben ein ordentliches Kaliber und sehen ungefähr so aus, wie die Pistolen aus dem Baumarkt, mit denen man Silikon in Fugen spritzt. Allerdings sind mechanische Spritzen nicht zu gebrauchen – entsprechende Versuche haben gezeigt, dass der Teig nicht gleichmäßig herausgepresst wird, was sich auf den Durchmesser des gerollten Boilieteigs auswirkt.

Profis verwenden deshalb eine automatisch beziehungsweise mit Druckluft betriebene Boiliespritze. Mit ihr lässt sich der Boilieteig schön gleichmäßig herauspressen. Der Durchmesser der Boiliewurst kann durch einen entsprechenden Aufsatz bestimmt werden. Gute Boiliespritzen können in gut sortierten Angelgeschäften erworben werden. Alternativ kann man sich auch im Baumarkt umsehen, wo entsprechende Spritzen oftmals einen Tick günstiger angeboten werden.

Boilieroller

Der Teig aus der Spritze wird direkt auf den offenen Boilieroller gespritzt. Anschließend wird der Deckel beziehungsweise das Oberteil darauf gelegt, welches ausschließlich vor- und rückwärts bewegt werden kann. Durch diese Bewegung erhalten die Boilies alle denselben Durchmesser. Der Durchmesser ist übrigens fest eingestellt, so dass man sich beim Kauf entscheiden muss, in welcher Stärke man seine Boilies zukünftig herstellen möchte. Die meisten Angler entscheiden sich für Modelle, die Boilies mit 16 oder 18 Millimeter rollen können.

Von erfahrenen Anglern, die Boilies in größeren Mengen herstellen, ist häufig zu hören, dass sie gern einen Mammutboilieroller verwenden. Dabei bezieht sich das Wort Mammut weniger auf die Boiliegröße. Stattdessen handelt es sich um einen Boilieroller, mit dem sich zahlreiche Boilies auf einmal rollen lassen. Des Weiteren raten die erfahrenen Boiliemacher immer wieder dazu, eine Boiliespritze zu verwenden. Mit solch einer Spritze lassen sich gleichmäßige Teigwürste pressen, die im Roller schnell weiterverarbeitet werden können.

Die Mikrowelle als Heilsbringer für alle Selbermacher

Eine richtig gute Variante Boilies zuzubereiten ist das Grillen in der Mikrowelle. Das erstaunt vielleicht zunächst, da der Name ja von dem englischen (to) boil (kochen) abgeleitet wird, ist aber auf den zweiten Blick um einiges bequemer und günstiger:

  1. Weiterhin muss der Boilieteig zubereitet und die Boilies gerollt werden.
  2. Damit die Boilies nicht verkleben ist es ratsam sie mit einer Panade zu versehen. Sehr gut klappt das mit Rösthanf.
  3. Nun werden die rohen Boilies in extra dicke Frischhalte-Beutel gelegt. Den Beutel nicht vollstopfen, sondern gerade so viele, dass wenn ihr den Beutel hinlegt alle Boilies Bodenkontakt haben. Dieser Beutel wird an der offenen Stelle nun verschweißt. Achte dabei auf richtige Schweißnähte. Und ganz wichtig: Die Beutel dürfen nicht zu dünn sein, da sie sonst platzen.
  4. Nun kommt die Tüte in die Mikrowelle. Hier ist es ratsam etwas auszuprobieren. Erst einmal vorsichtig mit 90 Sekunden bei 700Watt beginnen. Dann herausnehmen, abkühlen lassen, den Beutel umdrehen und noch einmal die gleiche Zeit. Reicht das nicht aus, kann die Leistung der Mikrowelle auch erhöht werden.
  5. Der Beutel bläht sich sehr auf, das ist nicht schlimm. Zudem bildet sich Kondenswasser im Beutel. Das ist alles richtig so. Nach dem Backen müssen die Boilies langsam (!) abkühlen und saugen sich dabei mit dem Wasser wieder voll und erhalten ihre alte Größe.
  6. So lange der Beutel dicht bleibt, können die Boilies nun monatelang gelagert werden – egal wo, ganz ohne Tiefkühltruhe.

Die Zubereitung mit der Mikrowelle bietet sehr viele Vorteile:

  • Kein Kochen mehr, kein Abwasch der Töpfe etc., kein Überkochen
  • Kein Flavour-Gestank mehr in der Wohnung
  • Flavour verdunstet nicht, sondern bleibt in der Tüte. Somit spart man einiges an Geld.
  • In dem Plastikbeutel trocknen die Boilies nicht aus oder verbrennen
  • Die Boilies sind damit monatelang haltbar. Kein Schimmel, Fäulnis oder Austrocknen. Sie müssen nicht eingefroren werden und können überall gelagert werden, ob warm oder kühl. Voraussetzung ist dafür, dass der Beutel dicht bleibt.

Boilierezepte zum selber machen

Hier sind einige Rezepte für sinkende Boilies:

1) Forellenmehl-Boilies
300 g gemahlene Forellen-Pellets
300 g Sojamehl
300 g Gries
2-3 Eier

2) Fischmehl-Boilies:
200gr. Fischmehl,
200 gr. Maismehl,
200 gr. Sojamehl und
400 gr. Grieß
3 Eier

3) Exotische Boilies:
350 g Grieß
100 g gemahlene Erdnüsse
100 g Kokosflocken
100 g Bananenmilch-Pulver
4 Tüten Vanillezucker
5 ml Öl
2 Eier

4) Hanf-Boilies: (mit Hanfmehl)
250 gr. Maismehl
250 gr. Sojamehl
100 gr. Hanfmehl
100 gr. Milchpulver
300 gr. Grieß
5-15 gr. Paprika, Zimt oder Knoblauch

Beispiel für Pop-Up (steigend) Boilies:

1) ALDI-Pop-Up-Boilies:
1/4 P. Hundefutterringe (ALDI)
mit 1 P. Vanille Butterextrakt (ALDI) übergießen,
2-3 Tage verschlossen ziehen lassen
200 gr. Casein
200 gr. Sojamehl
100 gr. Seidenraupenmehl
100 gr. Lactalbumin
1,5 TL Backpulver
Eier und Lockstoff
Boilies nach dem Kochen 15 Minuten in die Mikrowelle legen

Beim Boiliemix sind die Zutaten bereits abgestimmt

Wenn du dich nicht an diese Rezepte herantraust, gibt es noch eine andere Möglichkeit. Einige Hersteller bieten nämlich spezielle Mischungen an. Gemeint ist der so genannte Boiliemix, mit dessen Hilfe die Boilieherstellung zum Kinderspiel wird.

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Das Grundprinzip könnte nicht einfacher sein. Der Mix beinhaltet alle Zutaten, abgesehen von den erforderlichen Flüssigkeiten wie Öl, Eier und ggf. auch Wasser. Nach Anweisung des Herstellers gilt es Öl, Eier (teilweise auch nur Eigelb) und Wasser zum Boiliepulver zu geben. Hieraus wird ein Boilieteig geformt, den man anschließend nur noch in den Boilieroller und danach in das kochende Wasser geben muss.

Wer mit solch einem Teig arbeitet, kann im Grunde nichts verkehrt machen, weil die Mischung ideal abgestimmt ist. Übrigens gibt es auch Boiliemixe, die man noch bis zu einem bestimmten Anteil ergänzen oder auch individualisieren kann, indem man Duftstoffe oder Farbstoffe hinzu gibt.

Titelbild: © flickr / Tim Creque, CC by 2.0