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Schonzeiten für Fische – Bestanderhaltend angeln

Schonzeiten für Fische – Bestanderhaltend angeln

Wie jedes Tier, auf das der Mensch Jagd macht, haben auch die Fische Schonzeiten. Diese Schonzeit dient dazu, dass sich der Bestand erholen und vergrößern kann. Dadurch ist eine durchschnittliche Populationsgröße gesichert und die Fischart wird nicht alsbald überfischt.

Was sind Schonzeiten?

In der Schonzeit darf auf eine Fischart nicht geangelt werden und Tiere, die versehentlich gefischt werden, müssen zurückgesetzt werden. Denn in der Schonzeit verpaaren sich die Tiere und tragen ihre Eier und ihren Nachwuchs aus.

Wenn in dieser Zeit keine Schonfrist bestünde und weiterhin normal auf die Fische geangelt werden würde, würde innerhalb weniger Saisons die Art überfischt. Es kämen nicht genug Jungtiere nach, die die entfernten Altfische ersetzen und so den Bestand der Art sichern können.

Daher ist es für die Erhaltung unserer Gewässer und Biotope überlebenswichtig, dass Angler wissen, welcher Fisch ihnen da am Haken hängt.

Wann ist denn Schonzeit?

Anders als beim Damwild beispielsweise gibt es bei Fischen nicht nur die zwei Schonzeiten. Bei Damwild variiert die Schonzeit nach Alter der Tiere. Da dies bei Fischen aber sehr schwer auszumachen ist, wird für viele Fischarten eine eigene Schonzeit angesetzt, die sich nach dem natürlichen biologischen Rhythmus der Tiere richtet.

Hier findest Du eine Auswahl an Fischen aus Süß-, Brack-, Salzwasser sowie Flüssen und ihre Schonzeiten:

Brackwasserfische

Hecht15.2 – 30.4
Zander1.4-1.6

Der Hecht, aber auch der Zander, gehören heute zu den Fischen, die in den meisten Gebieten Europas zu finden sind. Der Zander kam durch Besatz der örtlichen Steh- und Fließgewässer auch zu uns nach Deutschland.

Süßwasserfische

Seesaibling20.10-15.3
Aal1.10-1.3

Der Seesaibling gehört zur Familie der Lachsartigen, und wie die meisten Saiblingstypen hält auch er sich sein Leben lang in Süßwasser und Frischwasser auf. Nur die wenigsten Saiblingstypen verlassen zum Laichen ihr Gebiet und wechseln zwischen Süß- und Salzwasser.

Der Aal ist ein Fisch, der nicht ohne Grund seinen Namen trägt, lässt sich aus dem Augenwinkel schnell mit einer Schlange verwechseln. Aber wie der Saibling gehört auch er zu den Knochenfischen.

Salzwasserfische

StörGanzjährig geschützt
Lachs1.10-31.12 (in NRW ganzjährig geschützt)

Der Stör wandert zum Laichen in die Flüsse, wo die Jungtiere oft noch mehrere Jahre verbleiben. In Europa gibt es nur einen Fluss, in dem Störe bestätigtermaßen laichen: die Gironde in Frankreich. Da diese Fische nicht viele Gewässer für sich eingenommen haben ist der Stör in Deutschland ganzjährig geschützt. Nur in Niedersachsen darf auf Störe gefischt werden, sofern diese die als Beisatz in Binnengewässern ausgesetzt wurden.

Flussfische

KarpfenDarf ganzjährig geangelt werden
Fluss-Forelle20.10-15.3

Der Karpfen ist das Aushängeschild für einen jeden Angler. Er ist groß, die Population ist groß und sie sind ein beliebtes Weihnachtsessen. Diese unauffällig grün-braunen Fische gehören zu einem der beliebtesten Ziele in den Gewässern Deutschlands.
Bei der Forelle muss unterschieden werden. Denn die Bachforelle darf in Deutschland gefischt werden, die Meerforelle ist zumindest in NRW ganzjährig geschützt.

Wie fängst Du diese Fische am besten außerhalb ihrer Schonzeiten?

Der Hecht ist ein Räuber, weswegen nicht jeder Köder funktioniert. Besonders Brackwasserhechte sind oft wählerisch, weswegen Du eine gute Auswahl an Ködern im Koffer haben solltest. Allerdings ist es eine gute Idee, Deine Köder an die Beutetiere anzupassen, die in dem jeweiligen Gewässer vorkommen. Oft sind Tiere in Bracken in Grün-, Braun- oder Silbertönen gehalten. Wenn Deine Köder in dem Farbspektrum liegen, hast Du gute Chancen, dass zumindest ein Hecht sich auf einen schnellen Snack einlässt.

Karpfen hingegen lieben Boilies. Ja, diese Dinger riechen teils wirklich übel, aber genau darauf fahren Karpfen ab. Je stärker der Geruch, desto besser.
Neben diesen Ködern schwören manche Angler auf Mais am Haken oder auf Pop-Ups. Welcher Köder Dir Erfolg bringt? Probiere es aus!

Der Aal ist auch ein Räuber, der besonders gut auf Beutefische am Haken reagiert. Kleine Stinte oder Grundeln bieten eine gute Option zu Würmern. Je nach Köder kannst Du auf eine andere Art der Montage zurückgreifen. Vielleicht hast Du ja einen Teich und möchtest die Tiere selber züchten? Wichtig dabei ist, dass der Aal beim Fressen keinen Widerstand spürt. Denn sie sind unerwartet flink, wenn sie den Braten riechen.

Worauf solltest Du außerdem achten?

Mindestmaße. Ein Fisch, der zu klein ist, darf dem Gewässer nicht entnommen werden, weder während der Schonzeiten, noch außerhalb. Du musst den Fisch vom Haken lösen und ihn zurücksetzen. Sollte der Haken jedoch zu viel Schaden anrichten, wird sich der Fisch quälen. Daher solltest Du immer die richtigen Haken für Dein jeweiliges Ziel verwenden, damit sich der Haken gut und ohne weiteren Schaden vom Fisch lösen lässt.

FAQ – Schonzeiten

Wo finde ich die Schonzeiten für die einzelnen Fische?

Generell findest Du diese Infos auf der Seite für Fischerei in Deinem Bundesland. In NRW ist das zum Beispiel nrw-recht.

Was passiert, wenn ich im Nebenfang etwas in Schonzeit habe?

Das kann passieren. Versuche, das Tier unbeschadet zu lösen und wieder zurückzusetzen.

Warum sind die Schonzeiten so unterschiedlich zwischen den einzelnen Arten?

Viele Fischarten laichen zu sehr unterschiedlichen Zeiten. Und an eben diesen Zeiten orientiert sich die Schonzeiten-Verordnung.

Quellen

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