Das Wichtigste in Kürze
Du kannst Kompostwürmer wie Rotwürmer (Eisenia fetida) oder Tauwürmer (Lumbricus terrestris) in Deiner Wurmzucht züchten. Alles Weitere hier…
Die Vermehrung von Würmern kann etwa alle 2-3 Monate stattfinden, abhängig von den Bedingungen. Mehr dazu hier…
Die beste Erde für eine Wurmzucht ist eine Mischung aus Kompost und feuchtem Laub oder Zeitungspapier.
Du möchtest Deine eigenen Würmer züchten, um sie als Angelköder, Futtertiere oder Bodenverbesserer zu nutzen? Dann bist Du hier genau richtig. In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du wissen musst, um erfolgreich Würmer zu züchten.
Du erfährst mehr über praktische Tipps und Hinweise für die Zucht und Du bekommst in sechs Schritten erklärt, wie Du Deine eigene Wurmzucht aufbauen kannst.
Inhalt
Würmer züchten: So geht’s in sechs Schritten
Du bist bereit, Deine eigene Wurmzucht zu starten? Dann folge einfach diesen sechs Schritten und schon bald wirst Du Deine ersten selbst gezüchteten Würmer in den Händen halten.
Schritt 1: Den richtigen Behälter wählen
Der erste Schritt ist die Suche nach einem geeigneten Behälter für die Aufzucht der Würmer. Dabei kann es sich um einen Eimer, eine Kiste, eine Tonne oder einen speziellen Wurmkomposter handeln. Wichtig ist, dass der Behälter groß genug ist. So haben Erde, Futter und die Würmer genügend Platz. Als Faustregel gilt: mindestens 10 Liter für 1000 Würmer.
Wusstest Du schon?
Würmer sind äußerst effektive Kompostierer und können organische Abfälle in wertvollen Wurmhumus umwandeln, der reich an Nährstoffen ist und ideal für Pflanzen ist. Dies macht sie zu einer umweltfreundlichen Methode zur Abfallreduzierung und Bodenverbesserung.
Außerdem sollte der Behälter für eine gute Belüftung und Drainage einige Löcher im Boden und an den Seiten haben. Um die Feuchtigkeit zu halten und das Eindringen von Schädlingen zu verhindern, sollte der Behälter auch einen Deckel haben.
Schritt 2: Die richtige Erde vorbereiten
Der zweite Schritt ist, eine geeignete Wurmerde zu kaufen oder selbst herzustellen. Die Erde sollte nährstoffreich, locker und feucht sein. Verwende dafür handelsübliche Blumenerde oder Komposterde oder mische Dir Deine eigene Erde aus Gartenerde, Torf, Kokosfasern oder anderen organischen Materialien.
Die Erde sollte einen pH-Wert zwischen 6 und 7 haben. Das ist das optimale Milieu für die Würmer. Der pH-Wert kann mit einem Teststreifen oder einem Messgerät überprüft werden. Bei Bedarf kann der pH-Wert mit Kalk oder Essig angepasst werden. Die Erde sollte bis zu einer Höhe von ca. 20 – 30 cm in den Behälter eingefüllt werden.
Tipp: Viele hilfreiche Informationen zu Regenwürmern findest Du auf regenwurm.de.
Schritt 3: Die richtigen Würmer besorgen
Das Kaufen oder Sammeln von geeigneten Würmern für die Zucht ist der dritte Schritt. Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Wurmarten, die zur Zucht geeignet sind. Bestellen kannst Du sie im Internet, in einer Zoohandlung oder sammle sie selbst im Garten oder auf dem Kompost.
Achte darauf, dass die Würmer gesund, lebendig, unverletzt und parasitenfrei sind. Verwende entweder erwachsene Würmer oder Kokons, aus denen die Würmer später schlüpfen. Am Anfang brauchst Du mindestens 1000 Würmer oder Kokons, um eine gute Zuchtbasis zu haben.
Schritt 4: Die Würmer in die Erde einsetzen
Der vierte Schritt ist das Einsetzen der Würmer in die Erde. Das geht ganz einfach, indem Du ein paar Vertiefungen in die Erde machst und die Würmer oder Kokons vorsichtig in die Vertiefungen legst. Bedecke sie dann wieder mit Erde und drücke sie leicht an. Die Würmer vergraben sich schnell und gewöhnen sich an ihre neue Umgebung.
Tipp: Halte die Wurmzucht feucht, aber nicht zu nass. Eine optimale Feuchtigkeit von etwa 70-80% hilft den Würmern, sich wohlzufühlen und effizient zu arbeiten.
Achte darauf, dass die Erde nicht zu trocken oder zu nass ist, sonst kann es zum Ersticken oder Ertrinken der Würmer kommen. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent. Messen kannst du die Feuchtigkeit mit Hilfe eines Hygrometers oder einfach mit der Hand. Die Erde muss sich feucht anfühlen. Man darf aber kein Wasser herausdrücken.
Schritt 5: Die Würmer füttern
Regelmäßiges Füttern der Würmer ist der fünfte Schritt. Organische Abfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Teebeutel, Eierschalen oder Karton werden von den Würmern gerne gefressen. Fleisch, Milchprodukte, Zitrusfrüchte, Zwiebeln oder Knoblauch sollten jedoch nicht verfüttert werden. Sie sind zu sauer und können Schimmel und unangenehme Gerüche verursachen.
Du solltest auch darauf achten, nicht zu viel auf einmal zu füttern, sonst kann es faulen und überhitzen. Als Richtwert gilt: Pro 1000 Würmer solltest Du etwa 250 Gramm Futter pro Woche geben. Verteile das Futter am besten in kleinen Stücken auf der Bodenoberfläche oder grabe es leicht ein.
Schritt 6: Die Würmer ernten
Das Ernten der Würmer ist der sechste und letzte Schritt. Wenn Du genug Würmer für Deinen Bedarf hast oder wenn der Behälter zu voll wird, kannst Du das tun. Es gibt verschiedene Methoden zum Trennen der Würmer von der Erde. Eine einfache Methode ist, die Erde in mehreren Haufen auf einer Plane oder einem Tuch zu verteilen.
Hinweis: Vermeide das Zufüttern von zu viel Zitrusfrüchten, Zwiebeln oder Knoblauch in Deiner Wurmzucht, da diese Lebensmittel den pH-Wert erhöhen können, was den Würmern schaden kann.
Diese Haufen werden dann einige Stunden in der Sonne liegen. Die Würmer werden sich dann in die Mitte der Haufen zurückziehen. So können sie dem Licht ausweichen. In diesem Fall braucht man nur noch die äußere Schicht der Erde zu entfernen und die Würmer einzusammeln. Eine andere Methode ist die Vorbereitung eines neuen Behälters mit frischer Erde und Futter und das Aufstellen dieses Behälters neben dem alten Behälter.
Um das frische Futter zu erreichen, werden die Würmer nach und nach in den neuen Behälter wandern. Danach kann man den alten Behälter leeren und die übrig gebliebenen Würmer aus dem neuen Behälter entfernen.
Die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Würmern
Würmer sind nicht nur nützliche Helfer für die Kompostierung und den Garten, sondern auch wertvolle Ressourcen für verschiedene Zwecke. Hier sind einige Beispiele, wie Du Deine selbst gezüchteten Würmer nutzen kannst:
Angelköder
Würmer sind für viele Fischarten wie Forelle, Karpfen oder Barsch ein beliebter und wirksamer Köder. Sie lassen sich leicht am Haken befestigen und locken die Fische durch ihren Geruch und ihre Bewegungen an. Als Angelköder verwendest Du entweder lebende oder getrocknete Würmer.
Wenn Du sie lebend verwendest, solltest Du sie in einer luftdurchlässigen Schachtel aufbewahren, die mit etwas feuchter Erde oder Zeitungspapier ausgelegt ist, und sie an einem kühlen Ort aufbewahren. Zum Trocknen kann man sie einfach auf ein Backblech legen und bei niedriger Temperatur im Ofen oder an der Luft trocknen lassen.
Futtertiere
Auch für viele Haustiere wie Vögel, Reptilien, Amphibien oder Nagetiere sind Würmer ein hervorragendes Futter. Sie versorgen sie mit wichtigen Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. Das fördert ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden.
Du kannst Deine Würmer entweder frisch oder tiefgefroren als Futter für Deine Haustiere anbieten. Wasche sie vorher gründlich und lass sie abtropfen, wenn Du sie frisch verfütterst. Möchtest Du sie einfrieren, kannst Du sie in einen Gefrierbeutel geben.
Bodenverbesserer
Regenwürmer sind ein Segen für den Boden. Sie lockern ihn auf, belüften ihn und reichern ihn mit wertvollen Nährstoffen an. Sie fördern Pflanzenwachstum und -gesundheit und bekämpfen Schädlinge und Krankheiten.
Du kannst die Würmer direkt in den Boden einarbeiten oder sie mit der restlichen Zuchterde vermischen. Achte darauf, dass der Boden nicht zu trocken oder zu sauer ist, sonst haben die Würmer keine Chance zum Überleben.
Es gibt also viele Möglichkeiten, Würmer einzusetzen. Je nachdem, was Du erreichen willst, solltest Du die richtige Wurmart auswählen. Kompostwürmer sind ideal für die Kompostierung und als Tierfutter, Regenwürmer sind die besten Helfer für den Boden und Dendrobena-Würmer sind die beliebtesten Köder für das Angeln.
Egal welche Wurmart Du wählst, achte immer darauf, dass Du ihnen gute Lebensbedingungen bietest und sie artgerecht behandelst.
Würmer züchten ist eine tolle Sache
Würmer züchten ist eine spannende und nützliche Aktivität, die Dir viele Vorteile bringen kann. Du kannst Deine eigenen Würmer als Angelköder, Futtertiere oder Bodenverbesserer verwenden oder sie einfach als Hobby pflegen. Mit den richtigen Materialien, etwas Geduld und ein paar Tricks kannst Du in wenigen Schritten Deine eigene Wurmzucht aufbauen und ernten.