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Ist es sinnvoll im Winter auf Karpfen zu angeln?

Karpfen an der Wasseroberfläche

Ist es sinnvoll im Winter auf Karpfen zu angeln?

Es gibt einige Karpfenangler, die nicht den ganzen Winter einfach nur abwarten können, sondern meist schon im Januar oder Februar den Wunsch verspüren, wieder an das Gewässer zu gehen. Schnee und Eis können ihnen nichts anhaben, weshalb ernsthaft in Erwägung gezogen wird, schon wieder fischen zu gehen.

Am Ende bleibt aber doch ein gewisser Zweifel: So mancher Angler weiß nicht, ob es sich wirklich lohnt, mitten im Winter an ein Angelgewässer zu gehen und dort sein Glück beim Angeln auf Karpfen zu versuchen. Schnell fragt man sich, ob es überhaupt möglich ist, die Karpfen zu überlisten.

Winterliches Karpfenangeln ist möglich

Wer es nicht mehr aushalten kann, sollte einfach losziehen. So lange das Fischen zu dieser Jahreszeit am Gewässer erlaubt ist, kann man sein Glück versuchen. Allerdings sollte man sich keine allzu hohen Chancen ausrechnen: Beim Karpfen handelt es sich um einen typischen Friedfisch, der seine Energiereserven gerade bei niedrigen Temperaturen schont und deshalb nicht sehr aktiv ist. Mit einem Fang sollte man deshalb nicht unbedingt rechnen. Es ist trotzdem durchaus möglich, dass man beim Karpfenangeln erfolgreich ist. Besonders in Gewässern mit Warmwasserzulauf, wie zum Beispiel bei einem nahe gelegenen Kraftwerk, sind die Chancen relativ hoch einen Karpfen fangen zu können.

Wichtig ist natürlich das richtige Vorgehen. Diesbezüglich ist zu berücksichtigen, dass das Gewässer kaum aktiv ist. Fische und Bakterien fressen nur wenig und teilweise sogar gar nicht. Folglich sollte man nicht auf die Idee kommen, massenhaft anzufüttern. Hiermit würde man dem Gewässer nur schaden und eventuell andere Fische wachrütteln oder gar in Stress versetzen, die daraufhin den Winter nicht überstehen. Daher sollten Karpfenangler nur ganz wenig anfüttern.

Bei der Köderwahl kommen die gleichen wie im Sommer in Frage. Vielleicht solltest du etwas ausprobieren und schauen was im Winter besser funktioniert. Weil der Köder zumeist mehrere Stunden am Grund liegen muss, gilt es sich entsprechend einzurichten. Beim Winterangeln ist es immer gut, wenn man über ein Bivvy bzw. ein Angelzelt verfügt, in welches man sich zurückziehen kann. In Verbindung mit einem Petroleumofen kann sogar eine akzeptable Wärme erzeugt werden, was bei niedrigen Temperaturen immer gut ist.

Auch an die Folgen für den Fisch denken

Beim Angeln im Winter sollte berücksichtigt werden, dass die Fische enorm geschwächt sind. Gefangene Fische sollten deshalb auch entnommen werden. Große Karpfen zu fangen, die aufgrund des Drills vollkommen erschöpft sind und außerdem jede Menge Energie verbraucht haben, setzt man nicht in das kalte Wasser zurück. Es kann passieren, dass sie dies nicht überleben – zumal Catch and Release in Deutschland ohnehin verboten ist.

Wer den Fisch nicht entnehmen möchte, sollte so vernünftig sein und abwarten, bis die Temperaturen angezogen haben bzw. der Frühling Einzug gehalten hat. Es macht keinen Sinn, Fische im tiefsten Winter zu fangen und dann zurückzusetzen. Dies gilt besonders für Friedfische, die im Vergleich zu vielen Raubfischen deutlich empfindlicher reagieren.