Für viele Menschen stellt der Aal eine Delikatesse dar. Warum beim Ausnehmen und Zubereiten des Fischs Vorsicht angesagt ist und wieso das Aalblut eigentlich giftig ist, erfährst Du hier.
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Giftstoffe im Aalblut
In Aalblut befindet sich Dinogunellin – eine toxische Komponente, die in allen ichthyotoxischen Fischen vorkommt. Es hat eine blutzersetzende Wirkung und kann dementsprechend zu äußerst schmerzhaften Entzündungen führen, wenn es in offene Wunden oder an Schleimhäute gerät.
Es kann obendrein zu Brechdurchfall und im schlimmsten Falle zu Lähmungen führen. Erhitzen zerstört das Gift, weswegen Aale trotzdem genießbar sind, nachdem sie angerichtet worden sind.
Vorsicht beim Angeln
Überraschenderweise wissen selbst Angler oft nicht darüber Bescheid, dass Aalblut giftig ist. Das liegt auch daran, dass der reine Biss eines Aals üblicherweise nicht gefährlich ist, da sein Blut durch einen Biss nicht in die Blutbahn des Menschen gelangt.
Beim Schlachten eines Aals kann es aber schonmal dazu kommen, dass das Blut spritzt, beispielsweise in die Augen. Außerdem kann man sich mit den blutverschmierten Händen aus Versehen einmal im Gesicht reiben, wodurch das Blut an Mund oder Nase gelangen könnte, was unangenehme Folgen hat.
Es sind keine Todesfälle durch Aalblut bekannt. Allerdings könnte es auch für einen Menschen tödlich enden, würde das Gift direkt in die Blutbahn gespritzt werden.
Auch andere Fischen haben giftiges Blut
Das bekannteste Beispiel ist wohl der Kugelfisch, bei dem auch Vorsicht bei der Zubereitung geboten ist.
Doch auch heimische Fische wie der Wels haben giftiges Blut. Mäßig giftiges Blut weisen die in Deutschland beliebten Speisefische Barsch, Brasse und Zander auf und schwach giftiges Blut kommt beim Karpfen, beim Aland und der Regenbogenforelle vor.
Was tun bei Vergiftung
Solltest Du dennoch einmal in die Situation kommen, mit dem giftigen Aalblut in Berührung gekommen zu sein, solltest Du die Stelle direkt sehr gut auswaschen. Du solltest außerdem umgehend einen Arzt, beziehungsweise Hautarzt aufsuchen, der Dir entzündungshemmende Salben und gegebenenfalls andere Medikamente verschreiben kann, damit die Entzündung schnell abklingt.
Better safe than sorry!
Du musst natürlich trotzdem nicht darauf verzichten, Aale zu angeln und zu verzehren. Du solltest lediglich Vorsicht beim Ausnehmen walten lassen und darauf achten, dass das Blut nicht um Dich her spritzt. Solltest Du kleine Wunden an den Händen haben, empfiehlt es sich außerdem, Handschuhe zu tragen, damit das giftige Aalblut nicht in Deine Blutlaufbahn gelangt.
FAQ zu Aalblut giftig
Ja, sollte das Aalblut in Deine Blutlaufbahn oder an Deine Schleimhäute gelangen, ist es giftig.
Aalblut und Welsblut gelten als sehr giftig. Zander, Barsch, Kaulbarsch, Schleie, Döbel und Brassen haben ein mäßig giftiges Blut. Karpfen, Aland und die Regenbogenforelle haben wenig giftiges Blut.
Man kann einen ausgebluteten Aal auch roh essen, allerdings gilt dies nicht als sehr schmackhaft.