1. Startseite
  2. »
  3. Angeln
  4. »
  5. Der Giebel: Fisch aus der Karpfenfamilie mit Charakter

Der Giebel: Fisch aus der Karpfenfamilie mit Charakter

Der Giebel: Fisch aus der Karpfenfamilie mit Charakter

Das Wichtigste in Kürze

Ist der Giebel zum Verzehr geeignet?

Als Speisefisch ist er eher nicht geeignet, sehr wohl aber als Zielfisch. Wie Du auf Giebel angelst, liest Du hier.

Wie groß kann der Giebel werden?

Giebel können bis zu 40 cm groß werden. Weiteres über das Aussehen des Fisches hier.

Wie unterscheiden sich Giebel und Karausche?

Während Giebel und Karausche verwandt sind, gibt es jedoch Unterschiede zwischen den beiden bezüglich Augen, Barteln und Körperform.

Der Giebel ist eine faszinierende Kreatur aus der Familie der Karpfenfische. Eher weniger als Speisefisch geeignet, ist er ein beliebter Zielfisch bei vielen Anglern. Er ist ein gieriger Allesfresser, der mit vielen Ködern gelockt werden kann. Wie Du ihn erkennst, wo er lebt und wie er sich von der Karausche unterscheidet, erklären wir Dir hier.

Giebel – Anpassungskünstler und Allesfresser

Giebel leben in verschiedensten Gewässern.

Keyfactbox

Der Giebel wurde in vielen Regionen eingeführt und kann in vielen Ländern gefunden werden. Dies geschah oft durch den Menschen, der ihn als Zierfisch in Teichen und Aquarien hält oder ihn für die Aquakultur nutzt.

Der Giebel, auch als Goldfischkarausche bekannt, ist ein mittelgroßer Fisch mit einem schlanken Körperbau und einer typischen Länge von etwa 20 bis 30 Zentimetern, wobei einige Individuen sogar bis zu 40 Zentimeter erreichen können.

Sein Rücken ist leicht gewölbt, und die Seiten des Fisches sind von gelblich-grüner bis bronzefarbener Tönung. Die Bauchseite ist heller, fast weißlich, was dem Giebel ein charakteristisches Aussehen verleiht.

Die Flossen des Giebels sind meist leicht rötlich oder orangefarben, und seine Schwanzflosse ist tief gegabelt. Diese Fischart hat kleine, leicht abstehende Augen und einen leicht unterständigen Maulscheitelpunkt, der nach oben gerichtet ist. Sie hat keine Barteln, im Gegensatz zu einigen anderen Karpfenfamilienmitgliedern.

Lebensraum und Nahrung des Giebels

Der natürliche Lebensraum des Giebels umfasst verschiedene Gewässertypen wie Flüsse, Seen, Teiche und Sümpfe. Er ist in Europa und Teilen Asiens heimisch und besiedelt ein breites Spektrum von Umgebungen, von stehenden bis hin zu langsam fließenden Gewässern. Dies ist ein Zeichen seiner Anpassungsfähigkeit und seiner Fähigkeit, in unterschiedlichen Lebensbedingungen zu überleben.

Der Giebel hat eine bemerkenswerte Fähigkeit, sich an unterschiedliche Wassertemperaturen und Wasserqualitäten anzupassen. In kalten Gewässern kann er seine Stoffwechselrate reduzieren, was ihm ermöglicht, auch bei niedrigen Temperaturen zu überleben.

In wärmeren Gewässern hingegen steigert er seine Stoffwechselaktivität, um effizienter zu jagen und zu wachsen. Diese Fähigkeit macht ihn zu einem äußerst widerstandsfähigen Fisch und trägt zu seiner weiten Verbreitung bei.

Die Nahrung des Giebels besteht hauptsächlich aus pflanzlichem Material wie Algen, Wasserpflanzen und Phytoplankton. Er frisst auch Insektenlarven, Krebstiere und kleine Muscheln, wenn pflanzliche Nahrung knapp ist. Diese Flexibilität in der Ernährung ermöglicht es ihm, in unterschiedlichen Gewässertypen zu überleben und eine breite Palette von Nahrungsressourcen zu nutzen.

In Bezug auf das Verhalten zeigt der Giebel sowohl eine solitäre Lebensweise als auch die Tendenz, in Gruppen zu leben, je nach Verfügbarkeit von Nahrung und Lebensraum. In der Fortpflanzungszeit versammeln sich die Fische in flachen, krautigen Bereichen und legen ihre klebrigen Eier in dicht bewachsene Wasserpflanzen oder Schilf ab.

Zusätzliche Information: Die Elterntiere kümmern sich nicht um den Nachwuchs, sodass die jungen Fische schnell auf sich allein gestellt sind und sich gegen Fressfeinde behaupten müssen.

Die Giebel haben auch eine gewisse soziale Hierarchie innerhalb ihrer Gruppen, wobei größere Individuen oft dominanter sind und bevorzugten Zugang zu Nahrung und Brutplätzen haben. Die Kommunikation untereinander erfolgt hauptsächlich durch Körperhaltung und Schwanzbewegungen, die die Rangordnung in der Gruppe festlegen.

Obwohl der Giebel in vielen Regionen ursprünglich heimisch war, hat er sich aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und seiner Beliebtheit als Zierfisch in Teichen und Aquarien in vielen Teilen der Welt verbreitet.

Leider wurde der Giebel in einigen Gegenden zu einer invasiven Art, da er einheimische Fischarten verdrängen und ökologische Schäden verursachen kann. In solchen Fällen sind Maßnahmen zur Kontrolle und Reduzierung seiner Population notwendig, um das Gleichgewicht in den Ökosystemen zu erhalten.

Giebel oder Karausche?

Als Zielfisch ist er beliebt, als Speisefisch weniger geeignet: der Giebel.

Der Giebel (Carassius gibelio) und die Karausche (Carassius carassius) sind zwei Fischarten, die oft miteinander verwechselt werden, da sie ähnlich aussehen und beide zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) gehören. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen ihnen, die es ermöglichen, sie voneinander zu unterscheiden.

Die Karausche ist gedrungener und kräftiger gebaut als der Giebel. Ihr Rücken ist weniger gewölbt, und die Färbung ist eher bronzefarben bis olivgrün mit einer helleren, silbrig-weißen Bauchseite. Die Flossen der Karausche sind oft gelblich oder orange, und ihre Schwanzflosse ist weniger tief gegabelt als die des Giebels.

Weitere Unterschiede sind die Folgenden:

  • Augen: Ein weiterer Unterschied betrifft die Augen der beiden Arten. Der Giebel hat meist kleine, leicht abstehende Augen, während die Karausche größere und eher seitlich positionierte Augen hat.
  • Barteln: Die Giebel haben im Gegensatz zu einigen anderen Karpfenfischen keine Barteln. Die Karausche kann dagegen kleine Barteln an den Mundwinkeln aufweisen, die als sensorische Organe dienen.
  • Verbreitung: Die beiden Arten haben unterschiedliche Verbreitungsgebiete. Der Giebel ist ursprünglich in Teilen Europas und Asiens heimisch, während die Karausche in weiten Teilen Europas vorkommt und als heimische Art in vielen Ländern gilt.
  • Lebensraum: Obwohl beide Arten ähnliche Lebensräume bewohnen, findet man den Giebel häufiger in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, während die Karausche auch in schneller fließenden Bächen und Flüssen vorkommt.

Zusätzliche Information: Der Giebel neigt dazu, sich in großen Gruppen zum Laichen zu versammeln, während die Karausche eher einzelgängerisch brütet oder kleinere Gruppen bildet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die beiden Arten aufgrund ihrer ähnlichen Merkmale oft miteinander hybridisieren können, was es manchmal schwierig machen kann, sie eindeutig voneinander zu unterscheiden. Die Kombination verschiedener Merkmale, wie Körperbau, Färbung, Augenposition und das Vorhandensein von Barteln, kann jedoch dabei helfen, Giebel und Karausche voneinander zu unterscheiden.

Auf Giebel angeln

Um erfolgreich auf Giebel zu angeln, sind einige wichtige Aspekte zu beachten. Der Giebel ist ein vorsichtiger Fisch, daher ist es wichtig, ruhig und geduldig zu sein. Beobachte zunächst das Gewässer und suche nach Anzeichen von Giebeln, wie zum Beispiel das Aufsteigen an der Wasseroberfläche oder das Beobachten von Futterstellen.

Für das Angeln auf Giebel ist eine leichte bis mittelschwere Angelrute geeignet, die eine gute Balance zwischen Sensibilität und Stärke bietet. Die Länge der Rute sollte auf die Bedingungen des Gewässers und die Entfernung abgestimmt sein, die Du erreichen möchtest.

In Bezug auf die Angelschnur eignet sich eine dünne und starke Monofilament- oder geflochtene Schnur. Eine dünnere Schnur minimiert die Sichtbarkeit im Wasser und erhöht die Sensibilität, um Bisse leichter wahrzunehmen. Achte darauf, dass die Schnur für die Größe und das Gewicht der Fische ausreichend belastbar ist.

Der Giebel hat ein endständiges Maul.

Als Köder für Giebel sind verschiedene Optionen möglich. Giebel sind Allesfresser und nehmen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich. Beliebte Köder sind Mais, Brotkrumen, Maden, Würmer und Teigbällchen. Du kannst auch mit Kunstködern wie kleinen Fliegen, Wobblern oder Gummifischen angeln, um die Aufmerksamkeit der Giebel zu erregen.

Der Erfolg beim Angeln auf Giebel hängt auch davon ab, wie der Köder präsentiert wird. Es ist wichtig, den Köder so natürlich wie möglich aussehen zu lassen, indem Du ihn mit einer feinen Vorfachschnur und einem leichten Haken anbietest. Achte darauf, dass der Köder sich auf natürliche Weise im Wasser bewegt, um die Wahrscheinlichkeit eines Bisses zu erhöhen.

Giebel bevorzugen oft ruhige Gewässer mit ausreichender Wasserpflanzenbedeckung. Such nach Stellen mit Seerosen, Schilf oder anderen Wasserpflanzen, da sich die Giebel dort gerne aufhalten. In den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung sind sie oft aktiver, daher sind diese Zeiten besonders günstig zum Angeln.

Tipp: Während des Angelns auf Giebel ist Geduld und Ruhe entscheidend. Sei bereit, eine Weile zu warten, bis die Giebel beißen, und vermeide hektische Bewegungen oder laute Geräusche, die sie verschrecken könnten.

Unterschätzte Schönheit heimischer Gewässer

Als Bewohner von Flüssen, Seen, Teichen und Sümpfen in Europa und Teilen Asiens hat der Giebel bewiesen, dass er in der Lage ist, in einer Vielzahl von Gewässern zu gedeihen. Seine erstaunliche Fähigkeit, sich an unterschiedliche Wassertemperaturen und Wasserqualitäten anzupassen, ermöglicht ihm ein erfolgreiches Überleben in sowohl kalten als auch warmen Umgebungen.

Quellen

Ähnliche Beiträge