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Wattwurm: Ein Meister der Gezeiten

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Wattwurm: Ein Meister der Gezeiten

Das Wichtigste in Kürze

Was macht den Wattwurm so besonders?

Der Wattwurm ist besonders, weil er eine Schlüsselrolle im Ökosystem des Wattenmeeres spielt und den Meeresboden durch seine Aktivität vitalisiert. Erfahre mehr…

Ist der Wattwurm essbar?

Ja, der Wattwurm ist essbar, wird jedoch in den meisten Kulturen nicht als Delikatesse betrachtet.

Wer isst denn eigentlich einen Wattwurm?

Vögel, bestimmte Fischarten und manchmal Menschen (vor allem in einigen asiatischen Küchen) essen den Wattwurm. Näheres zum Nachlesen…

Schon mal was vom Wattwurm gehört? Wenn Du regelmäßig an der Nord- oder Ostseeküste unterwegs bist, ist Dir dieses kleine Tier sicher schon einmal begegnet. Tauche mit uns in die faszinierende Tierwelt dieses einzigartigen Bewohners des Wattenmeeres ein und entdecke, warum der Wattwurm so viel mehr ist als nur ein einfacher Meeresbewohner.

Wattwurm – Wer ist er eigentlich?

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So sieht ein Wattwurm aus.

Tief im Wattboden der Nord- und Ostseeküste verbirgt sich ein wahres Naturwunder – der Wattwurm. Doch wer oder was ist der Wattwurm eigentlich? Er ist nicht nur ein einfacher Wurm, der sich durch den Schlick schlängelt, sondern ein faszinierendes Lebewesen mit einer wichtigen Aufgabe in seinem Ökosystem.

Der Wattwurm, wissenschaftlich Arenicola marina, gehört zur Familie der Ringelwürmer. Sein Körper ist rosa-braun gefärbt und kann eine beeindruckende Länge von bis zu 30 cm erreichen. Auch wenn er auf den ersten Blick ein eher unscheinbares Dasein fristet, ist er doch ein wichtiger Akteur in seinem Lebensraum. Als Meister der Anpassung hat sich der Wattwurm perfekt an die Gezeiten und die besonderen Bedingungen des Wattenmeeres angepasst. Seine Fähigkeit, in dieser ständig wechselnden Umgebung zu überleben, verdankt er seiner besonderen Lebensweise und seinem einzigartigen Körperbau.

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Ein Architekt des Meeresbodens

Bei einem Strandspaziergang sind Dir vielleicht schon einmal die kleinen Hügel und Röhren im Wattboden aufgefallen. Diese Strukturen sind das Werk des Wattwurms. Aber warum gräbt er diese Röhren? Der Wattwurm ist nicht nur ein einfacher Bewohner des Meeresbodens, sondern er formt und gestaltet aktiv seine Umgebung.

Die Röhren, die er gräbt, sind sein Zuhause und gleichzeitig sein Schutz vor Fressfeinden. Dort findet er auch seine Nahrung. Aber es geht nicht nur um den persönlichen Nutzen. Durch das Graben dieser Röhren durchmischt der Wattwurm das Sediment des Wattenmeeres. Er sorgt für eine ständige Durchlüftung des Bodens, indem er Sauerstoff tief in das Sediment transportiert. Dieser Vorgang ist für viele Mikroorganismen, die tief im Boden leben, überlebenswichtig.

Außerdem trägt die Grabaktivität zur Reinigung des Wassers bei. Der Wattwurm filtert organische Partikel aus dem Schlamm, die er als Nahrung verwendet. Die verbleibenden Sedimente gibt er in Form von kleinen Klümpchen oder „Wurmkot“ wieder an die Oberfläche ab. Dieser Prozess hilft, überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser zu entfernen und trägt zur Gesundheit des gesamten Ökosystems bei.

Wat wär‘ mer ohne Wattwürmer

Das Lied Wat wär’ mer ohne Wattwürmer (1991) stammt von der deutschen Band Muskelkater aus dem Ruhrgebiet. Es ist eine humorvolle Hommage an die Wattwürmer, die an der Nordseeküste leben und den Fischern als Köder dienen.

Es ist wirklich erstaunlich, wie ein so kleines Tier einen so großen Einfluss auf seine Umwelt haben kann. Der Wattwurm ist ein perfektes Beispiel dafür, wie jedes noch so kleine Lebewesen eine entscheidende Rolle in seinem Ökosystem spielt und wie alles im Wattenmeer miteinander verbunden ist.

Was frisst so ein Wattwurm?

Ein Blick auf den Speiseplan des Wattwurms gibt spannende Einblicke in den Alltag dieses interessanten Tieres. Seine Ernährung ist eng an seine Lebensweise und seinen Lebensraum angepasst.

Der Wattwurm ernährt sich überwiegend detritivor, d. h. er frisst abgestorbenes organisches Material. Mit seinem Mund nimmt er ständig Wattschlamm auf. Dieser Schlamm ist reich an Mikroorganismen, Algen, Bakterien und kleinen organischen Partikeln, die der Wurm benötigt, um seinen Energiebedarf zu decken. Mit Hilfe spezieller Strukturen in seinem Verdauungssystem filtert der Wattwurm die nahrhaften Bestandteile heraus und verwertet sie.

Hinweis: Es liegt in unserer Verantwortung, diesen einzigartigen und wichtigen Bewohner des Wattenmeeres zu schützen.

Hier ist eine detaillierte Aufschlüsselung dessen, was auf dem Speiseplan des Wattwurms steht:

  • Mikroorganismen: Winzige Lebewesen, die im Schlamm des Wattenmeeres in großer Zahl vorkommen.
  • Detritus: Zerfallenes organisches Material, das sich am Meeresboden ablagert. Es besteht aus abgestorbenen Pflanzen, Algen und anderen Meerestieren.
  • Bakterien: Diese mikroskopisch kleinen Organismen sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere im Wattenmeer, einschließlich des Wattwurms.
  • Kleine Algen: Vor allem Diatomeen, die im Wattenmeer vorkommen und eine wichtige Rolle in der Nahrungskette spielen.
  • Plankton: Auch wenn es nicht die Hauptnahrungsquelle ist, können einige Planktonarten vom Wattwurm aufgenommen werden, wenn er den Schlamm durchsiebt.

Ein weiterer faszinierender Aspekt seiner Ernährung ist der Verdauungsprozess selbst. Nachdem der Wattwurm den nahrhaften Schlamm aufgenommen hat, wird dieser durch sein Verdauungssystem geleitet. Unverdauliche Bestandteile werden wieder ausgeschieden, was zur Revitalisierung des Meeresbodens und zur Rückführung von Nährstoffen beiträgt. Dieser scheinbar einfache Vorgang des Fressens und Verdauens spielt eine wichtige Rolle im Kreislauf des Lebens im Wattenmeer.

Freunde und Feinde im Wattenmeer

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Typische Röhren eines Wattwurms.

In der pulsierenden Wattenmeerwelt, in der das Zusammenspiel von Ebbe und Flut das Leben bestimmt, ist der Wattwurm nicht allein. Er hat Freunde und Feinde, die sein tägliches Dasein beeinflussen.

Zu den größten Feinden des Wattwurms gehören vor allem Vögel. Austernfischer, Möwen und andere Wattvögel haben den Wattwurm als Delikatesse entdeckt. Mit ihren scharfen Schnäbeln stechen sie tief in den Wattboden, um die Würmer herauszuholen. Doch Vögel sind nicht die einzigen Fressfeinde. Auch verschiedene Fischarten, vor allem Plattfische, die in der Nähe des Meeresbodens jagen, haben den Wattwurm auf ihrem Speiseplan. Und auch der Mensch, vor allem Angler, betrachtet den Wattwurm als begehrten Köder für den nächsten großen Fang.

Der Wattwurm hat aber auch „Freunde“ im Wattenmeer. Diese Freundschaften sind vielleicht nicht im herkömmlichen Sinne zu verstehen, aber viele Mikroorganismen und kleine Meerestiere profitieren von der Aktivität des Wattwurms. Die Röhren, die der Wattwurm gräbt, bieten vielen Kleinstlebewesen einen geschützten Lebensraum. Darüber hinaus trägt die ständige Durchmischung und Belüftung des Bodens durch den Wattwurm dazu bei, dass sich eine Vielzahl von Organismen im Wattenmeer ansiedeln und entwickeln kann.

Zusätzliche Information: Der Wattwurm steht im Mittelpunkt eines komplexen Beziehungsgeflechts im Wattenmeer. Er ist sowohl Beute als auch Nützling und trägt entscheidend zur Vielfalt und Gesundheit dieses einzigartigen Ökosystems bei.

Der Wattwurm als Angelköder

Der Wattwurm ist für viele Angler an den Küsten Nord- und Mitteleuropas mehr als nur ein interessantes Meerestier. Er ist ein begehrter Angelköder, der wegen seiner Wirksamkeit und Anziehungskraft auf verschiedene Fischarten geschätzt wird. Doch was macht den Wattwurm für Angler so besonders und wie lässt er sich am besten als Köder einsetzen?

Seine Beliebtheit als Köder beruht auf seinem natürlichen Vorkommen im Wattenmeer und den angrenzenden Gewässern. Fische sind bereits an den Geschmack und das Aussehen des Wattwurms gewöhnt, was ihn zu einem natürlichen und unwiderstehlichen Leckerbissen macht. Außerdem verströmt ein frischer Wattwurm im Wasser Duftstoffe, die Fische schon von weitem anlocken können.

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Angler, die den Wattwurm als Köder verwenden, richten ihr Augenmerk auf verschiedene Fischarten:

  • Dorsche: Diese Fische sind für ihren Appetit auf Wattwürmer bekannt. Ein gut positionierter Wattwurm am Haken kann einen Dorsch schnell anlocken.
  • Plattfische: Flunder, Scholle und Steinbutt sind einige der Plattfische, die sich vom Wattwurm als Köder angezogen fühlen.
  • Seelachse: In bestimmten Regionen sind Seelachse dafür bekannt, auf Wattwurm-Köder anzubeißen.
  • Meerforellen: Besonders in flachen Gewässern oder in der Nähe von Sandbänken kann ein Wattwurm Meerforellen anlocken.

Hinweis: Bei der Verwendung von Wattwürmern als Angelköder ist es wichtig, sie frisch und lebendig zu halten, um ihre Wirksamkeit zu maximieren. Ein lebendiger Wattwurm am Haken ist für Fische viel attraktiver als ein toter oder lethargischer Wattwurm.

Neben seiner Wirksamkeit ist der Wattwurm bei Anglern auch deshalb so beliebt, weil er leicht zu beschaffen ist. Mit der richtigen Technik und Ausrüstung können Wattwürmer direkt vom Wattboden gesammelt werden, was sie zu einem preiswerten und nachhaltigen Köder macht, solange man auf den Schutz des Wattenmeeres achtet und nicht zu viele Würmer auf einmal entnimmt.

Schutz und Erhaltung des Wattwurms

Obwohl der Wattwurm im Wattenmeer der Nord- und Ostsee häufig vorkommt, ist er wie viele andere Arten durch menschliche Aktivitäten und Umweltveränderungen bedroht. Der Schutz und die Erhaltung des Wattwurms sind nicht nur für die Art selbst wichtig, sondern auch für das gesamte Ökosystem des Wattenmeeres, in dem der Wattwurm eine Schlüsselrolle spielt.

Umweltverschmutzung, insbesondere durch Schadstoffe und Mikroplastik, ist eine der Hauptbedrohungen für den Wattwurm. Schadstoffe können sich in den Sedimenten des Wattenmeeres anreichern und die Gesundheit der Wattwürmer direkt beeinträchtigen. Ebenso kann der übermäßige Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft zu einer Eutrophierung führen, die einen Sauerstoffmangel am Meeresboden und damit einen Rückgang der Wattwurmpopulation zur Folge hat.

Auch das Sammeln von Wattwürmern als Angelköder oder für kommerzielle Zwecke stellt eine Bedrohung dar, insbesondere wenn dies in großem Umfang und unreguliert geschieht. Daher ist es wichtig, nachhaltige Praktiken zu fördern und sicherzustellen, dass nicht zu viele Wattwürmer auf einmal entnommen werden.

Darüber hinaus bedrohen Küstenentwicklungsprojekte wie Deichbau oder die Errichtung von Windkraftanlagen den natürlichen Lebensraum des Wattwurms. Jede Veränderung im Wattenmeer wirkt sich auf den Wattwurm und das gesamte Ökosystem aus.

Um den Wattwurm und seinen Lebensraum zu schützen, wurden in vielen Ländern Schutzgebiete eingerichtet. Diese Gebiete dienen dazu, das empfindliche Gleichgewicht des Wattenmeeres zu erhalten und den Druck durch menschliche Aktivitäten zu verringern. Bildungs- und Aufklärungsprogramme sind ebenfalls wichtig, um das Bewusstsein für die Bedeutung des Wattwurms und die Notwendigkeit seines Schutzes zu erhöhen.

Warum der Wattwurm zählt

Der Wattwurm ist weit mehr als nur ein einfacher Bewohner des Meeresbodens. Er spielt eine entscheidende Rolle für das Wattenmeer und ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie ein kleines Lebewesen einen großen Einfluss auf sein Ökosystem haben kann. Wenn Du das nächste Mal am Strand spazieren gehst und die charakteristischen Röhren im Watt siehst, denk an den Wattwurm und seine beeindruckende Welt unter Deinen Füßen.

Quellen